HINTERGRUND
Radar- Sensoren ermöglichen die Messung des Abstands und der Bewegung entfernter Objekte sowie deren Materialeigenschaften mit Hilfe elektromagnetischer (EM-) Wellen. Fortschritte in der Integrated Circuit- Entwicklung ermöglichen die Erfassung verschiedener Objekte in einem großen räumlichen Bereich, die durch bildgebende Verfahren ausgewertet werden können (sogenannt Imaging).
Zur Erzielung einer hohen Ortsauflösung werden EM- Wellen mit einer großen Frequenzbandbreite benötigt, die vor allem bei sehr hohen Frequenzen im Millimeter- Wellen und sub- THz Bereich verfügbar sind. Um eine energieeffiziente Radarsignal- Erzeugung und -Verarbeitung zu ermöglichen, wird ein kompaktes Modul mit hoher Integrationsdichte der Hochfrequenz- Komponenten (Integrated Circuit Radio Frequency (ICRF) und Antennen) im sogenannten Front- End benötigt, um Signalverluste zu reduzieren. Jedoch steigt die Gefahr von Störungen durch unerwünschte Kopplungen aufgrund des geringen Abstands zwischen den Komponenten an.
Die Auslegung eines Radar Front- Ends ist daher eine komplexe Aufgabe. Ziel des Projekts LausiTHz ist die Entwicklung von Hochfrequenz- Komponenten und eines Radar Front- End Moduls im sub- THz Bereich mit geeigneten Aufbautechnologien für Imaging Radaranwendungen sowie die Evaluation in einem Radar System Demonstrator.
TECHNOLOGIE
Die Interaktion elektromagnetischer Wellen mit Objekten nach dem Radar- Prinzip beruht auf der Messung der von den Objekten reflektierten EM- Wellen. Im Millimeter- Wellen- und sub-THz Frequenzbereich erfahren EM- Wellen eine hohe Signaldämpfung, die den Einsatz besonderer Halbleiter-RFICs, Antennenkonzepte und Aufbautechniken zur Realisierung von Front- Ends erfordern.
Im Projekt LausiTHz werden daher folgenden Bausteine für Radarapplikationen für zwei beispielhafte Anwendungen bei 160 GHz und 275 GHz untersucht:
- Integrierte SiGe-Transceiver- ICs zur Realisierung von Sub-THz Schaltungen, insbesondere Radar-Transceiver
- InP- Leistungsverstärker, die im Sub-THz- Frequenzbereich breitbandig hohe Dynamik und gutes Signal- Rausch- Verhältnis ermöglichen;
- Packaging- Technologien, die eine kostengünstige Hetero- Integration von Halbleiter-Komponenten ermöglichen;
- On- Chip Antenne und Antenna- in- Package (AiP) Konzepte.
VORTEILE
- Kontaktloses Messverfahren
- Unempfindlich gegenüber Lichtverhältnissen in der Umgebung, z.B. bei industriellen Prozessen
- Keine Identifizierung von Personen, Privatsphäre bleibt erhalten
- Kompaktes elektronisches Modul
- Hohe Auflösung
ANWENDUNG
- Bestimmung von Materialeigenschaften von Objekten und dünnen Schichten
- Messung der Oberflächen-Beschaffenheit
- Qualitätskontrolle in Industrie und Landwirtschaft
- Bestimmung Feuchtegehalt
- Anwendungen in Medizin, Sicherheitstechnik und Industrieautomatisierung
STATUS
- Grundlegende Technologien zur Fertigug der Komponenten bei Projektpartnern verfügbar
- Spezifikation und Systemkonzept erstellt
FACHKONTAKT
Uwe Maaß
Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration
Außenstelle Cottbus
Karl-Marx-Straße 69
030344 Cottbus
M: uwe.maass@izm.fraunhofer.de
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